Freitag, April 13, 2007

300


Was wurden nicht im Vorfeld schon für Adjektive mit "300" in Verbindung gebracht: kriegsverherrlichend, antiiranisch, proamerikanisch, rechts, links, straight, homophil, homophob.
Bei all diesem politisch motivierten Durcheinander, welches um den Film allerorts veranstaltet wird, wurde nur eines leider vergessen: langweilig.

Regisseur Zack Snyder insestiert, dass sein Film bitte keineswegs in Kontext mit einem der oben genannten Adjektive gestellt werden soll, er solle doch nur "sexy, cool, stylish sein; Spaß machen!".
Alles kein Problem, 2 Stunden audiovisuell berieseln lassen sei jedem mal gegönnt, denn eigentlich schreit die Comicvorlage von Sin City Zeichner Frank Miller, die auf der wahren historischen Schlacht der 300 Spartaner gegen ein Heer aus Persern beruht, nach genau solch einem kurzweilig klamauikgem Spaß für zwischendurch. Doch das ist er leider nicht geworden.

Keine Frage, audiovisuell lässt Snyder nichts anbrennen. Hübsche Blue- und Greenscreen Bilder gibt es zu bestaunen, ein paar nette Shots und schon sind wir bei Minute 7 angelangt. Denn bereits kurze Zeit später hat man sich am ständigen Sonnenauf- oder untergang satt gesehen, und die ewig gleichen Zeitlupen/raffer Aufnahmen weisen Abnutzungserscheinungen auf.
Das wäre auch alles zu verzeihen, wenn "300" nicht eine derart schlechte Dramaturgie aufweisen würde, dass man anstatt mit 300 Sixpacks mitzufiebern lieber ein kaltes für die drögen, dahinplätschernden 2 Stunden haben möchte. Von den Dialogen sei am besten garnicht angefangen, und einzig allein Leonidas himself, gespielt von Gerard Butler, rettet das Ensemble vor dem frühzeitigen K.O.
Vieles davon lässt sich natürlich auf die Comicvorlage zurückzuführen, die ausser schönen Bildern nicht viel zu bieten hat, doch was im Comic funktioniert, versagt auf Film vollends.

Die hanebüchene, von vielen proklamierte Bushpropaganda- und Gewaltverherrlichungsdiskussion völlig ausser Acht gelassen, bleibt unterm Strich ein ziemlich lahmer und eintöniger Patchworkfilm, dessen audiovisuelle Reize nicht ausreichen um über die gesamte Laufzeit bestehen zu können.
Sicherlich, die Schlachten sind schön comicartig in Szene gesetzt und der ein oder andere ironische Wink mit dem Zaunpfahl (ob gewollt oder ungewollt) lockert das Geschehen angenehm auf. Man kann 2 Stunden auch schlechter verbringen, wesentlich besser allerdings auch.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

It's a great movie. Special effects and respect of the orignal book are awesome.

One of the best movie I have seen this year.

1:31 PM  

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