Montag, August 28, 2006

Volver


Volver ist durch und durch ein Frauenfilm. Nicht der unerträgliche Hugh Grant-Schmonzetten Typ, sondern ein Film von Frauenliebhaber und Spaniens Regieaushängeschild Pedro Almodóvar über die Kraft der Frauen, über 3 Generationen verteilt.
Fast schon etwas beängstigend verbannt Almodóvar sämtliche maskulinen Züge aus seinem Film. Drei etwas größere Männerrollen sind auszumachen, wovon einer anfangs stirbt und die anderen beiden als farblose Marionetten, die lediglich den Frauen hinterhersteigen wollen, karikiert.

Mit Volver hat Almodóvar nicht nur den Frauen ein Denkmal gesetzt, sondern im ganz speziellen seinem persönlichen Liebling Penélope Cruz, die hier als Mutter das Bindeglied der alten und neuen Generation mimt und eine in allen Belangen gute Figur abgibt. Almodóvars Vergötterung spürt man in jeder Einstellung.
Er wechselt vergnüglich das Genre von der einfachen Komödie über den Krimi bis zum Drama...und wieder zurück und das Spiel mit den Toten und Totgesagten erzeugt zwar manchmal den Eindruck einer Art Pseudovielschichtigkeit, die Almodóvar jedoch glücklicherweise nicht bitterernst durchzieht sondern es im Gegensatz zum bierernsten "Hable Con Ella" ziemlich locker mit der Inszenierung und Atmosphäre nimmt.

Volver kann also trotz mangelnder männlicher Präsenz dennoch bedenkenlos von jedem geschaut werden, ob man die Frauen danach allerdings besser versteht, wie es Herr Almodóvar anscheinend tut, ist allerdings zu bezweifeln.